- Artikel-Nr.: Ind46
Geboren in dem winzigen Dorf Smith in Alberta, tauchte Darrel J. McLeod als kleines Kind tief in die Kultur der Cree ein – und in deren Bedrohung. In oft unvorhersehbaren Geschichten erzählt seine Mutter Bertha von ihrer Kultur, ihrer Familie, aber auch den Grausamkeiten, die sie und ihre Schwestern im Internat ertragen mussten. McLeod fühlt sich behütet in ihrer Anwesenheit und genießt die unbeschwerte Zeit mit seinen vielen Geschwistern und Cousins. Die Gerüche des köstlichen Elcheintopfs und des wilden Pfefferminztees prägen ihn ebenso wie das Aufwachsen in der Natur. Seine Mutter Bertha lehrt ihn, auf sein Erbe stolz zu sein und stets auf die Vögel zu hören, die über ihn wachen und ihn an wichtigen Punkten seines Lebens leiten werden.
Durch eine Spirale der Gewalt und des Missbrauchs wird Darrels Mutter instabil, und das Leben der Kinder versinkt in einem Chaos. Trotzdem kämpft Darrel darum, eine gewisse Normalität aufrechtzuerhalten: Er geht zur Schule und interessiert sich für Musik, während er viele Male umzieht, immer wieder Zeuge von Gewalt wird, sich um seine jüngeren Geschwister kümmert und von seinem Ersatzvater missbraucht wird. Er muss miterleben, wie auch sein Bruder unter die Räder gerät und sich nach einem Geschlechtswechsel prostituiert – eine Entscheidung, die auch Darrels Erwachsenwerden und seine eigene Identität infrage stellt.
Die aufrüttelnde Erzählung von Mamaskatch spiegelt Berthas Versuche wider, mit dem Trauma und dem Missbrauch, denen sie selbst ausgesetzt war, fertigzuwerden. So entsteht ein intensives Porträt einer Familie mit starken Persönlichkeiten, tiefen Bindungen und einer gemeinsamen Geschichte, die alle zwar verbindet, aber auch verfolgt.
Wunderschön geschrieben, ehrlich und zum Nachdenken anregend, ist Mamaskatch – benannt nach dem Cree-Wort, das als Antwort auf gemeinsame Träume verwendet wird – letztlich ein dramatischer Bericht über die Überwindung persönlicher und gesellschaftlicher Hindernisse. Trotz der Traumata von Darrels Kindheit entwickelt er eine Resilienz, die ihm hilft, nicht nur zu überleben, sondern zu gedeihen – die Grundlage für ein erfülltes und abenteuerliches Leben.
„Ein vorbeirasendes, sehr vertrauliches Memoire aus Träumen und Albträumen – lyrisch und griffig, rau und verletzlich, ohne Hemmungen erzählt, aber mit phönixartiger Kraft.“ – Urteil der Jury 2018 Governor General’s Literary Award for Nonfiction
Darrel J. McLeod ist ein indigener Autor vom Volk der Cree, der in Britrish Columbia lebt. Seine Autobiografie “Mamaskatch: A Cree Coming of Age” , ein Zeugnis über den physischen und sexuellen Missbrauch in seiner Kindheit, gewann den „Governor General's Award“ for Englisch-sprachige Non-Fiction bei den „Governor General's Awards“ 2018 und stand ebenfalls auf der Shortlist für den RBC Taylor Prize 2019.
Ursprünglich aus dem Gebiet des Cree Territoriums in der Nähe von Smith, Alberta, arbeitete McLeod schließlich als Lehrer, Sozialarbeiter, als Stammesrechtler für Landforderungen und als Direktor für das Erziehungswesen und für internationale Angelegenheiten für die Vereinigung der First Nations..
Kerstin Groeper, geb. 1961 in Berlin, studierte Sozialpädagogik und arbeitet seit 2008 für den TraumFänger Verlag. Sie übersetzte "Wintercount - Dämmerung über dem Land Land der Sioux", "Die Fuchs Frau", "Der Eisbär und der Waisenknabe" sowie mehrere Geschichten für Penthouse und Omni. Sie überarbeitete außerdem "Es musste getan werden - die Navajo Codesprecher erinnern sich an den Zweiten Weltkrieg" und "My healing Journey - Meine Reise zur Heilung". Kerstin Groeper ist Autorin und hat bisher mehr als sechzehn Bücher veröffentlicht. Seit 2009 ist sie Dolmetscherin und Moderatorin für die indigenen Gäste der Karl May Festspiele in Radebeul. Sie ist Mitglied von "One Spirit" und der "Aktionsgruppe Indianer und Menschenrechte"..
Monika Seiller, geb. 1963 in Würzburg, studierte Politologie, Amerikanistik und Germanistik in Würzburg und München. Seit 1989 ist sie Redakteurin und Herausgeberin des Magazins „Coyote“ der „Aktionsgruppe Indianer und Menschenrechte“ in München. Zu ihren bisherigen Übersetzungen zählen „Stimmen der Erde“, „Go Beyond“, „Lieder in der Sprache meines Feindes“, „Stimmen vom Rand der Erde“ und „an indian perspective – eine indianische Betrachtung“ sowie "Highway der Tränen". Außerdem arbeitete sie mit an der Übersetzung von Crazy Horse - das Leben und Vermächtnis eines Lakota-Kriegers"..
Monika Seiller, geb. 1963 in Würzburg, studierte Politologie, Amerikanistik und Germanistik in Würzburg und München. Seit 1989 ist sie Redakteurin und Herausgeberin des Magazins „Coyote“ der „Aktionsgruppe Indianer und Menschenrechte“ in München. Zu ihren bisherigen Übersetzungen zählen „Stimmen der Erde“, „Go Beyond“, „Lieder in der Sprache meines Feindes“, „Stimmen vom Rand der Erde“ und „an indian perspective – eine indianische
21,9 x 14,8 cm; 300 S.; 560 Gramm; 13 Fotos der Familie
Bibliografische Details
Titel: Mamaskatch – Entwicklungsroman über einen Cree Jungen
Autor: Darrel J. McLleod
Altersempfehlung: 18 – 99 Jahre
ISBN: 9783941485822
Verlag: TraumFänger Verlag GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr: 31.01.2021
Einband: gebundene Ausgabe